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Offene Jugendarbeit

Fancamp NRW 2023

Nachdem das Fancamp NRW bereits mehrere Mal durchgeführt wurde, konnten die Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW e.V. sowie sieben teilnehmende Fanprojektstandorte in diesem Jahr wieder eine Vielzahl an jugendlichen Fußballfans auf dem Jugendzeltplatz am Lippesee nahe Paderborn begrüßen. Das Fancamp NRW, das bereits seit 2016 jährlich stattfindet, bietet dabei jugendlichen Fußballfans im Alter von 14-17 Jahren einen Raum für Austausch. Bei verschiedenen Freizeitaktivitäten erleben die jugendlichen Fußballfans Gemeinsamkeiten, die sie abseits jedweder Rivalitäten zwischen verschiedenen Fußballvereinen verbinden.

In diesem Jahr nahmen ca. 60 jugendliche Fußballfans an dem Angebot, fünf Tage gemeinsam am Lippesee zu zelten, teil. Auch eine Vielzahl von geflüchteten Jugendlichen aus der Ukraine nahm teil. Nach einem ersten Kennenlernen und dem Aufbau der verschiedenen Zelte wurde zu Beginn des ersten Tages zunächst die Umgebung des Jugendzeltplatzes erkundet. Nachdem im Anschluss ein Shoot-Out auf einem Basketballplatz ausgetragen wurde, konnten sich die jugendlichen Fußballfans mit Leckereien vom Grill stärken. Der erste Abend fand schließlich im Kreise aller Teilnehmenden mit einem gemütlichen Beisammensein sowie Stockbrot am Lagerfeuer ein Ende. 

Der zweite Tag der Fancamps stand zunächst im Zeichen verschiedener Sportaktivitäten. Ein gemeinsames Beachsoccerturnier aller jugendlichen Fußballfans bildete hierbei das Highlight. Auf dem nahegelegenen Beachsoccerspielfeld spielten zahlreiche Teams, die sich aus den Teilnehmenden der verschiedenen Fanprojektstandorte zusammengefunden hatten, spannende Partien aus. Nach einem Mittagssnack brachen alle Teilnehmenden zur Wasserskibahn Paderborn auf. Vor Ort konnten sich die jugendlichen Fußballfans wahlweise im Wasserski- oder Wakeboardfahren ausprobieren. Nach ersten Trockenübungen gelang es nahezu allen jugendlichen Fußballfans einige Runden auf dem Wasser zu fahren. Neben dem klassischen Wasserski und Wakeboard konnten hierbei auch sogenannte Knieboards genutzt werden, die es erlauben, allein oder zu zweit in kniender Haltung über das Wasser zu gleiten. 

Am folgenden dritten Tag wurde aufgrund des regnerischen und stürmischen Wetters das Nettebad Osnabrück angesteuert. In dem Freizeit- und Sportbad konnten die zahlreichen Rutschen genutzt und eine Abkühlung im kühlen Nass genommen werden. Anschließend wurde gemeinsam Pizza gegessen, um sich für den anschließenden Besuch auf der Kartbahn Werther zu stärken. Beim Kartfahren konnten dann Anfänger*innen ihre ersten Erfahrungen im Kart sammeln und bereits erfahrene Kartfahrer*innen auf Runden- und Zeitrekorde schielen. Nach spannenden Rennminuten und der Rückkehr ins Zeltlager endete der kurzweilige Tag beim gemeinsamen  Austausch am Lagerfeuer.

Der vierte Tag stand im Zeichen verschiedener Bildungs- und Freizeitaktivitäten. Die jugendlichen Fußballfans konnten hierbei zwischen verschiedenen Bildungs- und Freizeitaktivitäten wählen. In der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg erlebten die jugendlichen Fußballfans eine Führung durch die historische Stätte der Wewelsburg, die zur Zeit des Nationalsozialismus insbesondere von der Schutzstaffel (SS) genutzt wurde und ein Ort des Leidens für zahlreiche im dort vorhandenen Konzentrationslager inhaftierte Personen darstellte. Neben den Informationen über die Nutzung des Ortes zur damaligen Zeit wurde ein weiterer Schwerpunkt auf die Geschichte des Fußballs unter der Herrschaft der Nationalsozialisten gelegt. Die Teilnehmenden setzten sich hierbei mit der Geschichte verschiedener Fußballvereine, u.a. des FC Schalke 04 und des VfL Bochum 1848, sowie der Historie jüdischen Sports auseinander. Weitere jugendliche Fußballfans besuchten die Erinnerungs- und Gedenkstätte Stalag 326 in Senne. Das ehemalige Stammlager wurde zur Zeit des Nationalsozialismus insbesondere zur Inhaftierung von sowjetischen Kriegsgefangenen genutzt. Die jugendlichen Fußballfans erhielten hierbei Informationen über die damaligen Haftbedingungen und die zu verrichtende Zwangsarbeit der sowjetischen Kriegsgefangenen, die diese vor allem im Ruhrgebiet ableisten mussten. Eine weitere Gruppe jugendlicher Fußballfans unternahm zudem einen Ausflug zu einem Kletterpark am Hermannsdenkmal. Im Kletterpark konnten die jugendlichen Fußballfans schwindelerregende Höhen erklimmen und ihr Geschick beim Bewältigen von Hindernissen unter Beweis stellen. Am Nachmittag des vierten Tages stand dann noch ein weiterer Besuch an einem Badesee auf dem Programm. Am nahegelegenen Beachvolleyballfeld wurden zudem zahlreiche spannende Duelle ausgetragen. Am Abend konnten die jugendlichen Fußballfans eine besondere Form des Fußballspiels ausprobieren - beim Bubble Ball wird das Fußballspiel mit aufblasbaren Kugeln, die den eigenen Körper umgeben, ausgetragen. Auch bei dieser sportlichen Aktivität waren zahlreiche lachende Gesichter zu beobachten. Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen bot eine spontan angesetzte Wasserschlacht auf dem Gelände des Jugendzeltplatzes anschließend Abkühlung.

Der letzte Tag des diesjährigen Fancamps NRW stand im Zeichen des Abbaus der Großraumzelte. Nach fünf erlebnisreichen Tagen konnte am Ende der gemeinsamen Zeit resümiert werden, dass Vereinsfarben keine Grenzen darstellen, sondern der Fußball vielmehr ein verbindendes Element darstellt. Die jugendlichen Teilnehmenden konnten miteinander in Kontakt treten und Beziehungen herstellen, die über die geteilte Zeit im Fancamp NRW hinausreichen werden. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden bestätigten erneut die Bedeutung eines derartigen Austausches zwischen jungen Fans verschiedener Fußballvereine in einem niederschwelligen Rahmen.