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Offene Jugendarbeit

Fancamp NRW 2022

Nachdem das Fancamp NRW bereits im vergangenen Jahr wieder durchgeführt wurde, konnten die Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW e.V. sowie sechs teilnehmende Fanprojektstandorte in diesem Jahr wieder eine Vielzahl an Jugendlichen auf dem Jugendzeltplatz am Lippesee nahe Paderborn begrüßen. Das Fancamp NRW, das bereits seit 2016 jährlich stattfindet, bietet dabei jugendlichen Fußballfans im Alter von 14-17 Jahren einen Raum für Austausch. Bei verschiedenen Freizeitaktivitäten erleben die Teilnehmenden Gemeinsamkeiten, die sie abseits jedweder Rivalitäten zwischen verschiedenen Fußballvereinen verbinden.

In diesem Jahr nahmen ca. 40 Jugendliche an dem Angebot, fünf Tage gemeinsam am Lippesee zu zelten, teil. Nach einem ersten Kennenlernen und dem Aufbau der verschiedenen Zelte wurde zu Beginn zunächst die Umgebung des Jugendzeltplatzes erkundet. Dank dem Fanprojekt Paderborn erhielten die Teilnehmenden in einer nahegelegenen Bar bei sommerlichen Temperaturen ein kostenfreies Eis zur Abkühlung. Nachdem im Anschluss ein Shoot-Out auf einem Basketballplatz ausgetragen wurde, konnten sich die Teilnehmenden mit frischen Bratwürsten und vegetarischen Alternativen vom Grill stärken. Der erste Abend fand schließlich im Kreise aller Teilnehmenden mit einem gemütlichen Beisammensein am Lagerfeuer ein Ende.

Der zweite Tag der Fancamps stand zunächst im Zeichen verschiedener Sportaktivitäten. Ein gemeinsames Beachsoccerturnier aller Teilnehmenden bildete hierbei das Highlight. Auf dem nahegelegenen Beachsoccerspielfeld spielten insgesamt sieben Teams, die sich aus den Teilnehmenden der verschiedenen Fanprojektstandorte zusammengefunden hatten, spannende Partien aus. Nach einem Mittagssnack brachen alle Teilnehmenden zu einem örtlichen Badesee auf. Nachdem bei hochsommerlichen Temperaturen der Nachmittag wahlweise im Wasser, am vorhandenen Sandstrand oder auf dem Beachvolleyballfeld verbracht wurde, ließen alle Anwesenden den Tag erneut in geselliger Runde mit Rätselspielen am Lagerfeuer ausklingen.

Am folgenden Mittwoch sollten die teilnehmenden Jugendlichen die Möglichkeit haben zwischen verschiedenen Freizeitangeboten im Vormittagsbereich zu wählen. Neben einem Besuch der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg, konnte an einer Stadionführung durch die Heimspielstätte des SC Paderborn 07 teilgenommen werden. In der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg erlebten die teilnehmenden Jugendlichen eine Führung durch die historische Stätte der Wewelsburg, die zur Zeit des Nationalsozialismus insbesondere von der Schutzstaffel (SS) genutzt wurde und ein Ort des Leidens für zahlreiche im dort vorhandenen Konzentrationslager inhaftierte Personen darstellt. Neben den Informationen über die Nutzung des Ortes zur damaligen Zeit wurde ein weiterer Schwerpunkt auf die Geschichte des Fußballs unter der Herrschaft der Nationalsozialisten gelegt. Die Teilnehmenden setzten sich hierbei mit der Geschichte verschiedener Fußballvereine, u.a. des FC Schalke 04 und des VfL Bochum 1848, sowie der Historie jüdischen Sports auseinander. Diejenigen Teilnehmenden, die sich für eine Stadionführung beim SC Paderborn 07 entschieden hatten, konnten Einblicke in den Mannschaftstrakt und die Räumlichkeiten für Pressekonferenzen erhalten. Als besonderes Highlight erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich den Mannschaftsbus von innen anzusehen. 

Nachdem alle Teilnehmenden sich zur Mittagszeit erneut zu einem kleinen Snack zusammengefunden hatten, wurde ein nahegelegenes Freizeitbad aufgesucht. Sodann die vorhandene Rutsche sowie der Sprungturm ausgiebig genutzt wurden, stand als letzte Aktivität des Tages ein Kartrennen auf dem Programm. Ehe auf der Kartbahn Werther zahlreiche spannende Rennen zu verfolgen waren, wurde noch zur gemeinsamen Stärkung eine nahegelegene Pizzeria besucht. Auf der Kartbahn Werther konnten Anfänger*innen anschließend ihre ersten Erfahrungen im Kart sammeln und bereits erfahrene Kartfahrer*innen auf Runden- und Zeitrekorde schielen. Nach spannenden Rennminuten und der Rückkehr ins Zeltlager endete der kurzweilige Tag beim gemeinsamen Durchsehen von Fanzines und einem wiederholten Austausch am Lagerfeuer.

Der Donnerstag begann in gewohnter Weise mit einem gemeinsamen Frühstück, bevor wieder verschiedene Freizeitspiele auf dem Programm standen. Hier konnte u.a. bei einem Turnier im Fußballtennis das fußballerische Feingefühl unter Beweis gestellt werden. Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen bot eine spontan angesetzte Wasserschlacht auf dem Gelände des Jugendzeltplatzes Abkühlung und sorgte für zahlreiche lachende Gesichter. Anschließend wurde nach einem Snack zur Mittagszeit in Richtung des bereits bekannten Badesees aufgebrochen. Im weiteren Verlauf konnten die Jugendlichen sich auf einer angeschlossenen Wassersportbahn im Wakeboarden und Wasserskifahren ausprobieren. Nach ersten Trockenübungen gelang es nahezu allen Teilnehmenden einige Runden auf dem Wasser zu fahren. Neben dem klassischen Wasserski konnten hierbei auch sogenannte Knieboards genutzt werden, die es erlauben, allein oder zu zweit in kniender Haltung über das Wasser zu gleiten. Nachdem allen Teilnehmenden nach dem Besuch der Wassersportanlage die Erschöpfung anzusehen war, konnte bei Rückankunft auf dem Jugendzeltplatz eine Stärkung in Form von selbstgemachten Burgern zu sich genommen werden. Das Programm des letzten gemeinsamen Feriencamptages bestand nun aus einem Graffiti-Workshop, der durch das Schalker Fanprojekt angeleitet wurde. Während einige Jugendliche ihr Geschick an der Sprühdose ausprobierten und ein gemeinsames Graffiti zeichneten, genossen andere Teilnehmenden die letzten Sonnenstrahlen des Tages. 

Der letzte Tag des diesjährigen Fancamps NRW stand im Zeichen des Abbaus der Großraumzelte. Nach fünf erlebnisreichen Tagen konnte am Ende der gemeinsamen Zeit resümiert werden, dass Vereinsfarben keine Grenzen darstellen, sondern der Fußball vielmehr ein verbindendes Element darstellt. Die jugendlichen Teilnehmenden konnten miteinander in Kontakt treten und Beziehungen herstellen, die über die geteilte Zeit im Fancamp NRW hinausreichen werden. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden bestätigten erneut die Bedeutung eines derartigen Austausches zwischen jungen Fans verschiedener Fußballvereine in einem niederschwelligen Rahmen.