Vortreffen für Gedenkstättenfahrt nach Buchenwald
Bevor in der nächsten Woche von Donnerstag, den 14.11. bis einschließlich Sonntag, den 17.11. die vierte Bildungsreise des Fanprojekts Bochum und der Fanbeauftragten des VfL Bochum 1848 zur Bildungs- und Gedenkstätte Buchenwald und der Stadt Weimar stattfinden wird, trafen sich die diesjährigen Teilnehmenden bereits Anfang der Woche zu einem gemeinsamen Vorbereitungstermin.
Neben dem Kennenlernen der Teilnehmenden standen die organisatorische Vorbereitung der viertägigen Bildungsreise sowie ein thematischer Einstieg im Mittelpunkt. Hierbei bot Janina Fuhr vom Zweitzeugen e.V. Einblicke in die sogenannte Zweitzeugenschaft. Das Konzept der Zweitzeugenschaft sieht vor, dass Lebensgeschichten von während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten Menschen dokumentiert und weitergegeben werden, um jüngeren Generationen ein Lernen aus der Vergangenheit für die Zukunft zu ermöglichen.
Janina Fuhr ist Zweitzeugin von Rolf Abrahamsohn, der im Jahr 2021 verstorben ist. Rolf Abrahamsohn wurde in Marl geboren und überlebte mehrere Konzentrationslager zur Zeit des Nationalsozialismus. U.a. musste er monatelang Zwangsarbeit im Außenkommando Bochum des Konzentrationslagers Buchenwald leisten. Das ehemalige Außenlager Brüllstr., wo Abrahamsohn zur Zwangsarbeit angehalten wurde, war eine von zahlreichen Zwangsarbeitsstätten im Bochumer Stadtgebiet. Über Audiomitschnitte von Erzählungen Abrahamsohns konnte seine Lebensgeschichte greifbar gemacht werden.
In einem weiteren Schritt konnte ein Blick auf das alltägliche Leben von Menschen jüdischen Glaubens zur Zeit des Nationalsozialismus geworfen werden. Hierbei konnte den Teilnehmenden in eindrücklicher Art und Weise verdeutlicht werden, dass aufgrund einer Vielzahl antisemitischer Gesetze und Verordnungen eine schrittweise Exklusion aus dem gesellschaftlichen Zusammenleben vorgenommen wurde.